Der angenommenen Wirkweise des Kinesio-Tapings liegt zugrunde, dass über die Haut als unserem größten Reflexorgan die gesamte Muskulatur des Körpers und weitere Strukturen beeinflusst werden können. Dies erfolgt im Grunde genommen über die Stimulation der zahlreichen Mechanorezeptoren der Haut und auch indirekt über die Verarbeitung propriozeptiver Reize durch die sich am Muskel-Sehnenübergang befindlichen Golgi-Sehnenorgane. Die hierdurch erzielten Auswirkungen auf den Muskeltonus wirken sich indirekt auf den gesamten Bewegungsapparat aus.
Des Weiteren können durch spezielle Techniken beim Anlegen des Kinesio-Tapes durch Anhebung der Haut eine Erweiterung des Zirkulationsraumes im subkutanen Gewebe erreicht werden. Diese ‚Liftingeffekte‘ sollen eine positive Auswirkung auf die Zirkulation in Blut- und Lymphgefäßen haben.
Der körpereigene Heilungsprozess wird so stimuliert ohne dabei eine Immobilisierung in den physiologischen Bewegungsabläufen zu bedingen.